Mario Schlembach "Dichtersgattin"

Heute Abend durfte ich im Literaturhaus am Inn (Innsbruck) zu Gast sein, eine öffentliche Lesung von Mario Schlembach und Elias Hirschl, letzteren hörte ich allerdings nicht mehr.

Obwohl der Moderator (David Winkler-Ebner) nur mäßig belustigte, stellte er für dieses Format interessante Grundlagenfragen zu Hintergründen. Schlembach, der sich schon in seiner Abschlussarbeit mit Thomas Bernhard intensiv beschäftigt hat und das auch für seine Dissertation vor hat(te?), hat einen Monolog über 220 Seiten geschrieben, in dem die Dichtersgattin ihrem Mann ihr (gemeinsames) Leben und die Republik und so die Dinge im Allgemeinen erklärt.
Mario Schlembach bot eine Collage aus diesem Monolog und haut auf die Ganzen: der österreichische Kunstbetrieb, das Burgtheater, Handke, Mann, Bernhard, worüber man sich eben aufregt. Da musste sogar die Poetry-Slam-Szene aus der ersten Reihe lachen. Der Monolog beginnt in einer Szene, die der Autor so wirklich erlebt haben will, der Rest dieses Auszugs bietet eine Mischung aus Faszination für die Rede- und Gedankenflut der Gattin, der Frage, ob ihr Mann je die Möglichkeit für die Wortergreifung hatte (und wie bequem er tatsächlich ist) und netten Witz, wobei alle ihre Stellen zum Lachen fanden.

Natürlich ist ein schemenhafter Auszug des Autors nicht für eine Kritik geeignet, besonders, da ich mit dem Roman an sich noch nicht vertraut bin, aber es scheint auf jeden Fall gelungen, österreichischen Witz und die Ironie mit Bernhard zu vermitteln.

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